Folgen Sie mir durch die aufregende Zeit eines Wurfes ...behind the picket fence,
von der Planung bis zur Abgabe eines kleinen Wunders:
Eines Golden Retriever Welpen :)

Uli mit Annie und Daika

1. Die Planung


Hat unsere Familie Zeit und Nerven für ein turbulentes Vierteljahr, mit wenig Schlaf???

Danach monatelang regelmäßig volles Haus mit vielen Samtpfoten und Zweibeinern die zum Lernen kommen???

:):) Das ist die erste Frage!!!

Wenn dazu ein JAAAA gefunden wurde, muss geklärt werden, ob die Hündin fit für eine Welpenschar ist.

Parallel dazu läuft die Suche nach dem geeigneten Deckrüden.

Meine Auswahl nehme ich so vor:

A. Gesundheit - Alle Rüden, die eine richtig gute Bewertung haben kommen in die nähere Auswahl.

Es wird erfragt, was man sonst noch über den Hundemann weiß.

B. Wesen - Wie ist er so? Arbeitet er gerne?? Bringt er die Art mit, die ich so liebe?

Danach ist die Auswahl wieder kleiner...

C. Aussehen - es bleibt ein sehr interessanter Rest übrig :)

D. Welcher dieser Rüden ergänzt, verbessert all das, was unsere Hündin an Anlagen mitbringt??

E. Die Besitzer des "Traummannes" werden gefragt, ob sie mit unserer Hündin einverstanden sind.

Harley - A-Wurf . Garry - B-Wurf . . Ashford - E-Wurf .

Kleine Auswahl unserer Auserwählten :)

Haben wir ein OK bekommen, melden wir uns für einen ziemlich unsicheren Zeitraum an. Denn wann

die Hündin wirklich läufig wird, ist immer wieder spannend und kann nicht 100 % vorausgesagt werden.

Mitfiebern tun alle, die auf einen neuen Welpen "behind the picket fence" warten.

Wir lernen uns in dieser Zeit gut kennen und ich bin für alle Fragen offen :)

 

2. Tete-a-Tete und Trächtigkeit

 

Die Läufigkeit beginnt...Juhuuuu :) es geht los!

Ich beginne mit dem Schreiben eines Tagebuches, das jeder verfolgen kann.

Ein Abstrich beim Tierarzt klärt ob unser Mädel "sauber" ist. Der Anruf beim Besitzer des Deckrüden:

Wir kommen in ca. 9 - 16 Tagen, je nach dem wann die Eisprünge sind.

Ab dem 8. Tag geht es zum Tierarzt, es werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt und ein Hormontest

(Progesterontest) gemacht. Wir tasten uns so langsam an den Tag heran, an dem es heißt:

Heute fahren wir los!!

Oft mussten wir die Koffer packen, da unser Auserwählter weit entfernt zu Hause ist.

Und oft sind wir umsonst gefahren... noch war es nicht so weit...

die Nase des Deckrüden weiß oft mehr als jeder Test ;)

Aber dann.... wenn alles gut geht:

Die beiden werden sich einig und genießen ihr Zusammensein sichtbar! Wunderbar :)

Annie und Jason beim Hochzeitstanz

Jason und Annie 2003

Jetzt ist wieder Geduld gefragt! Denn erst ab dem 28. Tag der Trächtigkeit
sieht man die Kleinen auf dem Ultraschall richtig gut.

Vorher gibt es nur Vermutungen: Ach, ich meine der Bauch wird schon ein wenig dicker!!

oder: Die Zitzen sind groß geworden und sie schont sich.

und: Sie schläft soo viel und frißt so wenig, ihr ist bestimmt übel.....

Die ca. 63 Tage der Trächtigkeit sind eine spannende Zeit, in der immer wieder Vermutungen
über die Anzahl der Welpen getätigt werden.
Denn auf dem Ultraschall sind selten alle zu sehen.
Welche Freude beim Ultraschall im Wohnzimmer (meist schauen viele mit zu..;)
wenn die schwarzen Fruchthüllen mit den kleinen "Gummibärchen" drin zu sehen sind!!!!

Meine Kinder haben mir vor Jahren ein kleines Ultraschallgerät geschenkt,

welches für diesen Zweck hervorragend geeignet ist!

Jedesmal ist es für mich eine riesige Freude :)

.
Aber manchmal ist die Hündin auch leer, eine große Enttäuschung
macht sich breit und die schwere Aufgabe - alle, die teilw. schon wirklich lange auf einen

Welpen warten, auf die nächste Hitze vertrösten - steht bevor.


Doch wenn es geklappt hat ist die Freude riesig und die werdende Mama wird verwöhnt.

Der Bauch wird immer dicker und runder,

die Hündin bedächtiger und schmusiger (kaum zu glauben, es gibt noch eine Steigerung... ;)
Die Besucher kommen, und schauen sich die dicke Mama ihres zukünftigen Welpen an.
Das finden unsere Hündinnen alle toll!
Besuch ist immer gut!!

 

3. Die Geburt

 

Der Bauch ist DICK!! Die Zeit des Werfens steht kurz bevor.

Im Garten stehen eine Thuja und ein Magnolienbaum dicht bei einander.

Dort hat Daika im Jahr 2000 angefangen eine Höhle für ihren ersten Wurf zu graben.

Annie, Lilli, Joe und Phoebe haben diesen Platz übernommen und "ausgebaut".

Dort wird viel Zeit verbracht und geruht. Doch wenn es ernst wird, wird die Wurfkiste

im Wohnzimmer in Besitz genommen. Die Decken werden hin und her geworfen.

Es ist ein Wechsel aus im Sitzen hecheln (die ersten Wehen) und in den durchwühlten

Decken schlafen. Das kann schon mal einige Tage dauern.....

Lilli mit ihren ersten Welpen 2010

Lilli mit unserem E-Wurf 2010

Wie soll man eine solche Geburt beschreiben??

Die Vorfreude, etwas Aufregung, die große Nähe zur Hündin, Müdigkeit - soooo müde!!!!

Ich verbringe diese Zeit im Wohnzimmer bei der Hündin.

Entweder mit ihr in der Wurfkiste oder auf der Matratze davor.

Meine Tochter Franzi, mein Mann und gute Freundinnen sind, wann immer sie Zeit haben,

bei mir (wie guuuut :) und packt bei der werdenden Mama mit an.

Die ganze Familie ist mit einbezogen und hilft rundherum.

Und dann geht oft etwas Fruchtwasser ab, es wird ernst!!!

Jetzt muss man die Zeit im Auge behalten, damit es nicht zu lange dauert.

Ca. in den nächsten 2 Stunden sollte der erste Welpe geboren werden.

Aber wir haben auch schon länger warten müssen...

Im Notfall muss der Tierarzt eingeschaltet werden und ab und zu ist ein Kaiserschnitt notwendig.

Die Zeit zwischen der Geburt des ersten und des letzten Welpen kann je nach Wurfgröße

3 bis 10 Stunden betragen. Aber ich habe auch schon mal eine Boxerhündin bei einem Wurf

begleitet, die noch am nächsten Tag 2 gesunde Welpen geboren hat...

Lilli mit Charly im Arm

Lilli mit Charly aus dem E-Wurf :)

Wenn alle Fellnasen an der Mama nuckeln und sie ihnen die Bäuchlein leckt - UNBESCHREIBLICH!!!

Was für ein Gefühl :)

Wie hat sich unser Schöpfer das alles so wunderbar ausgedacht!!

Und diese Müdikeit, die ist wirklich auch unbeschreiblich :) :)

Dann wird telefoniert: Euer Welpe ist geboren!!!

Hoffentlich ist für jeden der Wartenden einer dabei! Leider nicht immer...

 

4. Die Aufzucht und Prägung

 

In der ersten Woche ist die Hundemama rund um die Uhr beschäftigt:

Säugen, putzen, kurzer Schlaf, säugen, putzen....

Die Wurfkiste ist in dieser Woche ein geschützter Bereich. Dort duldet die Hundemama

in dieser Zeit nur die Menschen aus unserer Familie. Rund um die Uhr bin ich bei ihr.

Auch die anderen Hunde aus dem Rudel schauen nur von weitem, achten ganz von alleine diesen Schutzbereich!

Unsere Hündinnen sind sehr vorsichtig, selbst die "wilde" Lilli hat sich vorbildlich um ihre Welpen gekümmert.

Die Mama braucht jetzt große Mengen Nahrung und Flüssigkeit, das genießen unsere Retrieverdamen sichtlich :)

Um zum Lösen nach draußen zu gehen, muss man große Überredungskunst an den Tag legen!

Sie mag ihre Babys nicht alleine lassen ;)

Nach 4-8 Tagen wird das alles etwas gelockert. Die Hundemama signalisiert:

Jetzt dürft ihr mal reinkommen!! Und sie beginnt kurze Schlafpausen außerhalb der Kiste zu genießen.

Alles wunderbar!

Lilli mit ihrem ersten Wurf

Ab ca. dem 11. Tag öffnen sich die Augen. Immer wieder ein bewegender Moment!

Die Kleinen werden jeden Tag mobiler und erobern schnell auch die Welt vor der Wurfkiste.

Mit ca. 3 Wochen dürfen die Welpen bei schönem Wetter das erste Mal nach draußen.

Das ist jedesmal ein besonderes Ereignis! Die Hundemama findet es toll mit den Kleinen zu spielen.

Der Rest der Hundefamilie genießt es endlich Kontakt mit den Wollknäulen aufnehmen zu dürfen ;)

Ein E-Wurfwelpe erkundet den Schnee

Enzo :)

Die Prägung durch den Menschen beginnt so richtig am Ende der 3. Woche. Bis dahin konnten wir nur mit

den Kleinen kuscheln, sie halten und liebkosen. Doch nun bekommen sie Rindertatar aus der Hand.

Ein tolles Erlebnis! Der Mensch hat auch etwas zu bieten ;)

Unsere Schätze :)

In der 4. Woche zieht die Bande in den Wintergarten - da ist jede Menge Platz zum Spielen und Toben!

Auch die Sauberkeitserziehung beginn jetzt:

Sie lernen sich in die "Pipiecke" (eine Kiste mit Streu) oder draußen im Garten zu lösen.

Zum Futter, welches sie jetzt regelmäßig bekommen, werden sie immer mit der Pfeife gerufen.

So erlernen sie den Kommpfiff spielerisch und er sitzt schnell perfekt!

Eddi mit Pfeife :)

Eddi :)

In den kommenden Wochen folgen Autofahrten, Ausflüge zum Wasser und vieles mehr!!

Sie bekommen viel Besuch von Kindern und vor allem von ihren kommenden Chefs ;)

Pepper nach einem Ausflug in den Teich ;)

Pepper :)

Um den 49. Tag findet ein Welpentest statt, ein Miniwesenstest.

Nach diesem Tag kann ich sagen, welcher Welpe in welche Familie abgegeben wird.

Vorher ist das nicht möglich. Es soll ja jeder den Hund bekommen, der zu ihm passt!

Und schon kommt die 8. Woche... der Abschied naht!

Die Kleinen werden vom Tierarzt untersucht, geimpft und gechipt. Der Wurfabnahmeberechtigte

kommt und schaut sich den Wurf und jeden einzelnen Welpen genau an.

Er überprüft, ob alle Zuchtauflagen erfüllt wurden und schaut auch nach der Hundemama.

Welpe beim Spiel

Eddi :)

Die 9. Woche...

Abgabe der Welpen: Eine schwere Zeit für mich!

Aber ich habe gelernt, dass es mir wieder leichter ums Herz wird, wenn die ersten tollen Rückmeldungen kommen.

Und schon nach einer Woche biete ich das erste Treffen an.

Was eine Freude, wenn sich die Geschwister wiedersehen :):) und die Hundemama ;) (Ha, und Uli erst *g*)

Die Treffen sind natürlich freiwillig ;) !! Manchmal ist der Weg einfach zu weit.

Dann muss ein Hundeplatz in der Nähe gefunden werden, wo man Welpenkurse besuchen kann.

Ein Welpenprägungsnachmittag

Aber es ist schön, dass es immer so viele nutzen!

Gemeinsam werden wir viel unternehmen und spielerisch lernen.

Die Liebe bleibt :) Uli bei der Welpenprägung...